Einfach durchhalten..

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Lange habe ich nichts von mir hören lassen, ich denke es wird einmal wieder Zeit für einen Einblick aus meinem Leben.

Der Dezember ist seltsamer Weise für viele Menschen eine Zeit, in der es mit der Stimmung und der Zuversicht nicht zum Besten gestellt ist. Die Menschen ackern sich ab und obwohl es ein Fest der Liebe im Dezember geben soll, artet es leider viel zu oft in ein Fest der Planung, Vorbereitung und Darstellung aus.
Nach nunmehr eineinhalb Jahren (mehr oder weniger) ohne Haare stand für mich der Darstellungsaspekt ganz besonders im Vordergrund. Ich will endlich nicht mehr mit diesem Krebskopf rumlaufen. Er frustriert mich jeden Tag, wenn ich ihn sehe und genauso möchte ich ihn anderen ersparen. Erstaunlich, dass das letztes Jahr noch so ganz anders ausgesehen hatte. Es scheint der Krebs bekommt auch mich langsam mürbe. Oder ist es bloß der dunkle Winter?
Nach dem euphorischen Hoch im Oktober durch Kortison und neue Perspektiven fehlt mir derzeit die Sonne und meine Medikamente nehmen mir jeglichen Appetit und verursachen ständig Übelkeit. Das kostet mich so viel Kraft. Denn ohne Essen keine Power, ohne Power keine Bewegung und ohne Bewegung keine Antriebskraft, Tatendrang und Lebensfreude.
Ich weiß, dass wieder bessere Zeiten kommen, aber im Augenblick kann ich auf die Frage: Wie geht’s dir? Nicht viel Tolles verlauten lassen.

Ich wünsch mir Sonne, Haare, Unbeschwertheit, Ich wünsch mir, dass die Dinge nicht permanent so kompliziert und schwer sein müssen. Ich wünsch mir, dass einfach mal jemand zu mir kommt, der mir Hoffnung machen kann. Ich wünsch mir meinen Hunger auf Leben zurück – Nicht mehr nur den Kampf darum.
Ich ertappe mich so oft neidisch bei der Betrachtung der Menschen in meiner Umwelt. Wie sehr würde ich mit manchem tauschen und mich in fremden Problemen vor Unbeschwertheit suhlen. Meine eigene Welt vergessen und einfach loslassen können.

Ich wünsch euch allen, jedoch am meisten mir, dass das kommende Jahr 2013 endlich wieder gute Nachrichten bereit hält. Vor allem Gesundheit und Normalität und Unbeschwertheit (und Haare!).
Ich bin mir mittlerweile sicher: Das hab ich mir verdient!

Alles Liebe und Gute und ein frohes und gesundes neues Jahr und nichts desto trotz ein riesiges Lächeln für euch 🙂

PS: Vergiss es Krebs, du kriegst mich nicht klein!!

Eine Antwort »

  1. ich weiß es, es wird alles gut. ich finde trost und hoffnung in gottes worten, das ist allerdings auch ein weg dahin, den jeder für sich finden kann, wenn er das möchte. haare werden wachsen, die sonne wird wieder scheinen. auch wenn jetzt alles grau erscheint, es werden wieder gute zeiten kommen. vitamin d aus dem sonnenlicht fehlt uns so oft im winter – außer den anderen dingen natürlich, die dir fehlen,
    also raus in die wintersonne, auch wenns schwerfällt.und die anderen – auch da ist nicht alles sonnenschein. barbara sagt immer: „unter jedem dach ein ach“. aber ich kann verstehen, dass du endlich einfach mal wieder unbeschwert sein möchtest. du vor allem, und wir mit dir. möge das neue jahr uns all das bringen, was wir so sehnsüchtig erwarten. gesundheit und normalität. ganz lieb umarmt dich deine mama

  2. Trübe-Laune-Tage dürfen auch mal sein… aber die Tage vergehen und ein wunderbares 2013 mit zahlreichen Glücksmomenten wartet auf dich! Hab auf der Reha einen tollen Tipp bekommen: morgens in die rechte Hosentasche eine Hand voll Erbsen oder Steinchen oder Murmeln packen und im laufe des Tages für jede kleine oder große Freude eins davon in die linke Hosentasche wechseln …und abends dann die linke Tasche ausleeren und sich an die schönen Ereignisse erinnern! Ich werd das nächstes Jahr auch mal ausprobieren und dem sonnenmangel wirke ich mit Vitamin d entgegen, aber das nimmst du bestimmt ohnehin schon… Wünsch dir alles Gute und sonnige Gedanken 🙂

  3. Ich finde deine mama hat es ganz schön gesagt. Was du schreibst, fühle ich genauso. Wir haben das gleiche Schicksal und auch ich möchte wieder unbeschwertheit und die Lust zum Leben spüren. Hoffnung versuche ich mir immer aus dem Internet zu holen, was meistens nach hinten losgeht. Ich wünsche uns Beiden ein Jahr 2013 mit nur positiven Nachrichten. LG Renate

  4. Ich kann Dich schon gut verstehen, klar kriegt er uns nicht klein; der Krebs. ich habe nun wieder (ehr kurze) Haare und bin überrascht, wie schön ich es finde – denn der Haarverlust hat mir nichts ausgemacht; ich hatte eine große Palette an buten Tüchern und schönen Mützen, die ich nicht satt habe; denn ich trage sie nun als „normale“ Kopfbedeckung, wenn es kühl ist. Aber die Haare, und das merke ich jetzt so sehr, sind Normalität. Und das ist es, was einem so fehlt.

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